Wir fahren kurz nach halb elf Uhr los und kommen gut vorwärts. Zumindest in der Schweiz. Doch in Frankreich scheint die Baustellen-Saison angebrochen zu sein. Hier reiht sich Baustelle an Baustelle mit immer wieder Verengungen auf nur eine Spur. Hier kommen wir nur noch im Schleichtempo mit 90 km/h vorwärts und brauchen schlussendlich über eine halbe Stunde länger als geplant bis nach Calais.

In Calais müssen wir dann aber zum Glück nicht lange warten. Es ist total ruhig und nur ein paar Dutzend Autos wollen gleichzeitig wie wir die Zugfahrt nach England machen.

Im Zug schliesse ich für ein paar Minuten die Augen. Die 35 Minuten Fahrt unter dem Ärmelkanal hindurch sind immer eine willkommene Pause auf unserer Reise.

In England ist es bereits stockdunkel, als wir aus dem Zug hinaus und auf die englische Autobahn fahren. Auf der zweistündigen Fahrt nach London hören wir weiterhin die Autobiographie von George Takei, Mr. Sulu vom Raumschiff Enterprise. Hörspiele und Hörbücher sind etwas Tolles für lange Fahrten und das Zuhören hält tiptop wach.

Gegen 21 Uhr treffen wir bei unserem Hotel in der Nähe der Bahnhöfe Kings Cross und St. Pancras ein. Wir übernachten gerne hier, weil wir jeweils in der Anlieferzone hinter dem Haus parkieren können, die nachts mit einem Tor gesichert ist.

Ich verlasse noch schnell das Hotel und hole ein Takeaway von Leon. Gabi isst Chicken Aioli und ich meine geliebten marokkanischen Fleischbällchen, während wir noch ein bisschen Gilmore Girls auf Netflix schauen.