Sonntag, 28. Mai 2012: Oak Alley Plantation

Die Oak Alley Plantage befindet sich ein wenig ausserhalb von New Orleans in einem winzigen Ort namens Vacherie – vieles in dieser Gegend hat einen französischen Ursprung. Auf der Pantage sieht es aus, als sei die Zeit stehen geblieben. Der Gebäudekomplex befindet sich inmitten eines wunderschönen Parks und vom Haupthaus führt eine malerische Eichen-Allee – die Bäume sind 300 Jahre alt – zum Mississippi, der hier gleich um die Rcke (oder besser gesagt hinter dem neu errichteten Damm) liegt.

Auf dem Gelände befinden sich auch ein kleines Hotel, ein Souvenir-Laden und ein Restaurant. In diesem essen wir zuerst mal ein kleines Zmittag, einen Chicken Caesar Wrap, bevor wir an der Führung teilnehmen. Diese wird von einer jungen Frau in antiken Kleidern durchgeführt und ist extrem interessant. Sie erzählt von halbkugelförmigen Spiegeln, dank denen die Gastgeber an Parties alle im Blick behalten konnten, vom übergrossen Silberbesteck (das damalige Statussymbol), vom Decken-Wedel, der als früher Ventilator eingesetzt wurde und von Hand bedient werden musste, von der Kerze, die der Vater bei Herrenbesuch der Tochter je nach Sympathie nach oben oder unten drehen konnte (erreichte die Flamme den Kernzenhalterrand, war es Zeit für den Besucher, zu gehen), und von den Matratzenfüllungen aus spanischem Moos und Rosshaar, die jeden Morgen mit einer Art Wallholz wieder geplättet werden mussten, was für alle Betten im Haus rasch zwei Stunden dauern konnte. Und ach ja: Die Betten waren so hoch, dass die Leute eine Art Leiter brauchten, um hinein zu gelangen.

Die Küche befand sich in einem separaten Gebäude. So blieb das Haus frei von schlechten Gerüchen und war auch sonst geschützt: Sechs Mal brannte das Küchenhaus im Laufe der Zeit ab. Neben der Küche befindet sich die Glocke, die nicht nur zum Essen gerufen hatte, sondern auch für sonstige Botschaften an die Bewohner und Gäste eingesetzt werden konnte.

Ebenfalls im Park befanden sich die Quartiere der Sklaven. Diese wurden im Haus, vor allem aber als Arbeitskräfte auf den Zuckerrohr-Feldern eingesetzt. Die insgesamt 90 Sklaven wohnten in kleinen Häusern, die gerade neu aufgebaut werden. Ebenfalls ausserhalb des Haupthauses wohnten über 15-jährige Jungen. Sie durften erst nach der Hochzeit wieder ins Haupthaus zurückkehren und lebten bis dann in der Garçonnière.

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