Mittwoch, 11. September 2024: Gut gelaunt in Glastonbury

Heute erkunden wir mit Catherine Glastonbury. Der Ort ist nicht nur bekannt für das wohl grösste Musikfestival der Welt, sondern auch als das mythische Avalon und wo König Artus begraben ist – eine Behauptung, mit der die Mönche der Abtei schon im 12. Jahrhundert dafür sorgten, zum Pilgerort zu werden und damit genügend Einnahmen für ihr Fortbestehen zu haben. Viel früher soll Jesus Christus zusammen mit Josef von Arimathäa Glastonbury besucht haben. Bei seiner Ankunft habe er einen Stab in den Boden gesteckt, aus dem ein heiliger Dornbusch gewachsen ist.

Die Abtei fiel im 16. Jahrhundert King Henry VIII zum Opfer und wurde grösstenteils zerstört. Durch den temporären Eingang zum grossen Park mit vielen Apfelbäumen  gelangen wir zuerst zum Küchenhaus, das als einziges Gebäude der Abteil noch vollständig erhalten ist. In den vier Ecken sind Feuerstellen zum Kochen und Braten untergebracht, weshalb sich das Dach achteckig nach oben in eine Kuppel wölbt. Als wir uns umsehen, fängt ein Frauenchor an zu singen.

Wir spazieren weiter über das Gelände, und sind beeindruckt. Die Überreste der Abtei zeigen, wie riesig und imposant sie mal gewesen sein muss. Mitten in der Ruine befindet sich das Grab von König Artus und seiner Frau Guinevere. Ob das stimmt oder nicht, die ehemalige Abtei liefert das Motiv für unglaublich schöne Fotos.

Glastonbury mit all seinen Legenden ist auch Treffpunkt für quirlige und spirituelle Leute. Das widerspiegelt sich in den Läden überall im Städtchen. Heilende Steine, Kristalle, Räucherstäbchen, Wahrsagerinnen, esoterische Buchhandlungen, hier findet man alles davon und mehr. Was aber natürlich völlig in Ordnung ist. Alle sind gut gelaunt und geniessen den Tag.

Und es gibt natürlich auch viele Cafés. In einem davon sitzen wir in den gemütlichen Hinterhof und essen feine Toasties zum Zmittag.

Dann fahren wir zum «Tor», dem Turm ganz oben auf einem Hügel, in dem der Legende nach der Heilige Gral versteckt ist. Auf den Hügel selbst führt ein Fussweg. Nach einem Viertel der Strecke lasse ich Gabi und Catherine zurück, mit Blick auf eine nette Schafherde, und steige alleine den steilen Weg und die über 300 Stufen hoch. Und der Blick von oben ist wirklich atemberaubend und die Anstrengung wert. Und unglaublich windig ist es hier! Der Turm ist innen hohl und hat keine Zwischenböden oder Dach mehr.

Gegen Abend fahren wir wieder zurück zum Hotel und kaufen im Supermarkt etwas zum Znacht ein: Lachs mit Kartoffeln und Salat, ein Teigwarensalat mit Poulet, Früchte und eine Kalorienbombe zum Dessert.