Freitag, 6. September 2024: Ab nach England!

Diese Ferien waren plötzlich sehr schnell da, nachdem in den letzten zwei Wochen ziemlich viel los war. Aber wir freuen uns, zwei Wochen in England und mit vielen Freundinnen und Freunden zu verbringen.

Um 9:20 Uhr fahren wir los und kommen gut vorwärts. Eine Stunde später überqueren wir in Basel die Grenze nach Frankreich und folgen den Schildern Richtung Strasbourg. Verlangsamt werden wir nur durch einen Lamborghini, der trotz Tempolimit 130 km/h nur mit 100 km/h unterwegs ist und die Überholspur einfach nicht verlassen möchten. Wir haben ihn Langsamorghini getauft.

Nach Colmar verlassen wir die Autobahn und nehmen die Überlandstrasse: Unser Elektroauto LucY fährt lieber einen direkten Weg mit langsameren Strassen, weil das die Batterie weniger beansprucht. Die Fahrt durch die Weinberge und herzige französische Städtchen ist wirklich nett. Nach einem langen Tunnel sind die Vogesen endgültig durchquert.

Bei Nancy machen wir um 12:40 Uhr einen ersten Ladestopp. Die Supercharger stehen auf dem Parkplatz eines Shopping-Centers. Wir gehen aufs WC und suchen dann im Supermarkt nach Pommes Chips und Snacks mit Geschmäckern, die es in der Schweiz nicht gibt. Doch lange haben wir nicht: LucY ruft! Der Ladevorgang sei abgeschlossen und es wolle bitte weiterfahren. Okay, okay, wir kommen. Das mitgebrachte Sandwich essen wir halt beim Fahren.

Neben grossen Windrädern entlang fahren wir weiter. Und staunen ganz schön, als ein Kampfflugzeug über unsere Köpfe fliegt. Neben der Autobahn befindet sich wohl der Militärflughafen.

Um 16:00 Uhr machen wir bei Saint-Quentin einen zweiten Ladestopp. Die Supercharger befinden sich zuhinterst auf einer Autobahnraststätte. Hier könnte ich nachher noch ein bisschen ins Gras liegen, denke ich. Doch als wir von der Toilette zurückkommen, ist LucY auch schon wieder bereit für Weiterfahren.

Jetzt geht es zum Glück nicht mehr allzu lang. Wir geben Gas und treffen um 18:00 Uhr beim Eurotunnel-Terminal in Calais ein. Während wir auf unseren Zug warten, hängen wir LucY nochmals an den Supercharger. Das heisst: Als endlich einer frei wird.

Auf dem Weg zum Zug beobachten wir, wie eine echte Männerfreundschaft entsteht. Ein Belgier mit einem Alfa-Romeo-Oldtimer will an der Warteschlange vorbeifahren, und trifft dabei einen Fribourger mit einem Lancia-Oldtimer. Die beiden fahren dann nebeneinander bis zur Passkontrolle. Und ich bin sicher, dass sie die ganze Zugfahrt lang über Autos gesprochen haben.

Mit dem Tesla fahren wir nicht mehr in den doppelstöckigen Teil des Zugs für kleine Autos, sondern in den Teil für die grossen. Und dürfen wieder als erste rein. Ich putze die Scheibe und esse dann nochmals zwei Sandwiches, während der Zug in 35 Minuten unter dem Ärmelkanal hindurchfährt. Und bald sind wir in England auf der Autobahn.

Autobahn? Baustelle! Das ist wirklich mühsam. Fast die ganze Strecke ist eine lange Baustelle, mit holprigen Betonplatten und einem Tempolimit von 80 km/h. Kein Wunder, dass wir so länger unterwegs sind. Wir machen einen Ladestopp beim wohl komischsten Supercharger, den es gibt (die Ladesäulen sind vorne, nicht hinten bei den Parkfeldern angebracht), bei dem wir letztes Mal, eine englische Künstlerin auf dem Weg zu einer Comic Con kennengelernt haben. Heute stehen wir alleine hier. Und zum Glück auch nicht lang. Es soll ja einfach bis zum Hotel und ein bisschen weiter reichen.

Bei der Cobham Autobahnraststätte holen wir ein Nando’s Znacht. Das Poulet, Pommes Frites und die dicken Erbsli sind jetzt gerade das richtige, um Energie für die letzten vierzig Minuten Fahrt zu haben. Um 22:30 Uhr treffen wir beim Hotel in Fleet ein. Nach einem Durcheinander wegen unserem gebuchten Zimmer richten wir uns ein und gehen kurz nach Mitternacht schlafen.