Samstag, 27. Mai 2023: Kreuz und quer durch die Cotswolds

Heute fahren wir in die Cotswolds, eine besonders schöne Hügellandschaft in Südwestengland. In Oxford laden wir die Batterie nochmals voll, bevor wir durch dichte Wälder und über immer kleiner werdende Strässchen fahren.

Den ersten Stopp machen wir bei den Rollright Stones, einem Steinkreis ungefähr aus dem Jahr 2500 vor Christus, der auch Kings Men genannt wird. Der Legende nach hatte ein König seine Armee auf dem Hügel gelagert, ermutigt durch das Versprechen einer Hexe: Wenn er den Kreis in sieben Schritten erreichte und das Dorf Long Campton im Tal erspähte, würde er König von England werden. Es erschien einfach, aber die Hexe betrog ihn und liess einen Hügel entstehen, um ihm die Sicht zu versperren. Da er seinen Teil der Vereinbarung nicht einhalten konnte, wurden er und seine Männer zu Steinen.

Unser nächster Stopp führt uns ins alte Städtchen Moreton-In-Marsh, wo wir in einem kühlen Innenhof Zmittag essen. Das Café führt eine Mischung aus englischer und japanischer Küche. Ich bestelle Fish and Chips, Gabi einen Poulet-Burger mit Katsu-Curry-Sauce, Chrige einen vegetarischen Burger, der überraschenderweise auch zwei Ananasscheiben enthält.

Der Diddly Squat Farm Shop ist ganz in der Nähe, und so machen wir auch einen kleinen Abstecher dorthin. Der Hofladen ist Treffpunkt von Petrolheads aus ganz Grossbritannien. Denn er gehört Jeremy Clarkson, dem früheren Moderator der Auto-Sendung «Top Gear». Amazon Prime hat in bisher zwei Staffeln von «Clarkson’s Farm» gezeigt, wie er sich mehr schlecht als recht als Farmer auf seinem eigenen Bauernhof beweisen will. Das ist nun eben sein Hofladen mit Produkten von ihm und benachbarten Betrieben. Und genauso wie in der Sendung sind auch hier der ganzen Strasse entlang Autos parkiert und der Farmshop total überlaufen.

Statt in der viel zu langen Warteschlange anzustehen, fahren wir lieber zum Broadway Tower. Doch wir kommen zu spät, wie wir an der Kasse erfahren: Eigentlich ist der letzte Einlass schon vorbei. Aber wir sprechen mit der netten Dame im Souvenirladen im Erdgeschoss des Turms, die uns trotzdem noch reinlässt. Die drei oberen Stockwerke des Turms sind unterschiedlich eingerichtet als Esstisch, Salon und Studierzimmer. Aber eigentlich interessiert uns vor allem die Aussicht: Vom Dach des 16,5 Meter hohen Turm mit seinen drei Türmchen aus hat man einen tollen Ausblick auf die ganze Gegend.

Zu den besonders schönen Städtchen mit alten Steinhäusern gehören Upper Slaughter und Lower Slaughter, wo wir als nächstes hinfahren. In Letzterem finden wir einen Parkplatz und erkunden den Ort mit seinem kleinen Bach, in dem Hunde baden und weiter hinten ein Mühlerad plätschert. Das hier ist wirklich eine ländliche Idylle. Ui, aber die Fahrt hierher muss man sich wirklich verdienen. Spätestens als wir auf dem ein Auto breiten Strässchen einen Traktor kreuzen mussten, war es mir nicht mehr geheuer.

Auch durch Bourton-on-the-Water fliesst ein Flüsschen – dasselbe wie vorher. Die Ortschaft ist aber deutlich grösser… und noch touristischer. Wir spazieren auf der einen Seite des Wassers hinauf und auf der anderen wieder hinunter, und machen uns nach einem Foto mit einem Busch in Form eines Autos (bei einem Automuseum, das natürlich ebenfalls bereits geschlossen hat) auf den Weg zum Hotel. Wir übernachten einmal in Gloucester.

Auf der Hotelrestaurant-Terrasse ist eine Gruppe Engländer wohl schon am x-ten Bier und entsprechend laut. Wir entschliessen uns also dagegen, hier etwas zu essen, und holen stattdessen bei Dominos eine Pizza ins Hotelzimmer.