Der heutige Tag beginnt anders als geplant. Eigentlich wollten wir Clare und Linda treffen und haben gerade in der Nähe ihres Hotels in der Nähe des Leicester Square parkiert, als ein SMS von Clare eintrifft. Das Hotel habe die Zimmer überbucht und würde ihnen nun Zimmer in einem Partnerhotel anbieten. Sie seien gerade in ein Taxi dorthin gestiegen. Wegen dem vielen Verkehr und gesperrten Strassen, von denen Google Maps nichts weiss, dauert es fast eine Stunde, bis wir ebenfalls dort vorfahren… und keinen Parkplatz finden.

(Auf den Fotos fahren wir über den Oxford Circus, die Regent Street hinunter und am Piccadilly Circus vorbei)

Wir entschliessen also wohl oder übel, weiterzufahren und sie einfach morgen bei Letters Live zu treffen. Bis wir im Spitalfields Market eintreffen, vergeht dann nochmals einige Zeit. Auf vielen Strassen ging fast nichts mehr. Heisshungrig stürzen wir uns dort auf ein Mittagessen von den vielen kleinen Essensständen. Ich bestelle mir einen «Dirty Bagel», ein Sandwich mit viel Pulled Pork und geflammter Käsescheibe. Das sieht schon beim Zubereiten spektaktulär aus. Gabi isst scharfe Nudeln, die bei der Bestellung durch Ziehen und Zusammenlegen aus einer kleinen Teigkugel hergestellt und gekocht werden. Wow! Mit vollen Bäuchen laufen wir dann die vielen kleinen Marktstände auf und ab.

Bis zum Barbican Gebäudekomplex ist es nicht mehr weit. Sicherheitshalber fahren wir früh genug dorthin, um sicher rechtzeitig für die Theateraufführung dort zu sein, die wir heute Abend besuchen. Doch zuerst geniessen wir hier die Ruhe und essen unser Zvieri.

«Mein Nachbar Totoro» ist ein ganz herziger japanischer Anime-Film aus dem Jahr 1988. Darin ziehen ein Vater und seine beiden Töchter aus der Grossstadt aufs Land, um näher bei der Mutter zu sein, die hier im Spital gepflegt wird. In ihrem neuen Zuhause wohnen kleine Geister, denen die Mädchen folgen und auf den Waldgeist Totoro treffen. Es ist absolut magisch, wie im Theaterstück die kleinen und grossen Geister und der Katzenbus zum Leben erweckt werden. Oh ja, da kenne ich gleich mehrere Personen in meiner Familie, denen die Aufführung genauso Spass gemacht hätte wie uns.

Schon wieder ist es spät geworden. Zum Glück finden wir auf dem Rückweg doch noch eine Strasse mit geöffneten Fast-Food-Läden. Gabi hat einen Taco Bell ausgemacht und entscheidet sich für einen Crunch Wrap Supreme, während ich aus einer Döner-Kette einen etwas komischen Kebab mitnehme.