Donnerstag, 18. Oktober 2018: Rund um William Shakespeare
Heute dreht sich bei uns alles um William Shakespeare! Wir machen uns zu Fuss auf in die Altstadt von Stratford-upon-Avon zur Geburtsstätte von William Shakespeare. Wir besuchen zuerst das Haus, in dem seine Eltern wohnten und in dem er geboren wurde. Im angrenzenden Museum erfahren wir einiges über seine Familie und die Zeit, in der er aufgewachsen ist. Und sehen Ausschnitte aus Aufführungen seiner Werk – sogar die Simpsons sind dabei zu sehen.
Das grosse Haus sah zuerst noch leicht anders aus. Darin wohnte nicht nur die Familie, sondern das Haus war auch Werkstatt von Williams Vater, der zusammen mit vier Mitarbeitern und Lehrlingen Handschuhe und Taschen aus Leder herstellte, und ein Gasthof, in dem Gäste quasi ein Bodenbrett mieteten, um darauf zu schlafen. Das beste Bett stand im Wohnzimmer. Es war mehr Statussymbol als Schlafstätte. Und im richtigen Bett im ersten Stock schliefen die Eltern halb sitzend, weil sie sonst für tot gehalten werden könnten und der Sensemann ihnen dann die Seele raubt. Im Zimmer nebenan waren die Kinder untergebracht und in das weitere Zimmer wurde erst ein Boden eingebaut, als in der Küche darunter nicht mehr auf einem offenen Feuer in der Raummitte gekocht wurde. In das Fenster in diesem Raum haben viele Schriftsteller ihre Namen geritzt, als sie nach Shakespeares Tod hierher pilgerten.
Hinter dem Haus rezitieren Mitarbeiter fleissig aus Shakespeare-Stücken und der Shop zum Ausgang führt ausschliesslich grossartige Dinge – von allen Shakespeare-Büchern bis zur Shakespeare-Quietschente.
Von hier aus fahren wir zur Farm, auf der William Shakespeares Mutter, Mary Arden, aufgewachsen ist. Der Bauernhof mit seinem Apfelhain und vielen Tieren ist heute noch aktiv und wurde als organischer Betrieb mehrfach ausgezeichnet. Wir essen zuerst im Café Zmittag und schauen dann der Raubvogel-Vorführung zu, bei der ein imposanter Uhu von Zuschauergruppe zu Zuschauergruppe fliegt. Neben vielen anderen Farmtieren werden hier auch alte Berufe vorgestellt… ein bisschen wie Ballenberg. Hier gefällt es uns wirklich sehr gut und wir verbringen viel Zeit damit, den Feldern und Pferchen entlang zu spazieren.
Nach der Farm fahren wir zum Cottage, in dem William Shakespeares Frau, Anne Hathaway, aufgewachsen ist. Damals existierte nur etwa der mittlere Teil davon. Auch die Küche sah noch nicht so “modern” aus wie heute, sondern hatte ebenfalls nur eine offene Feuerstelle in der Mitte des Raums, der zum oberen Stock hin offen war. Der Boden hier im hinteren Teil ist jedenfalls noch der originale, auf dem auch Anne Hathaway und William Shakespeare standen. Es ist spannend, dem Führer zuzuhören, wie er vom Werdegang der Familie Hathaway erzählt, die lange sehr wohlhabend ist, dann aber beim Glücksspiel fast alles verliert und schlussendlich in einer kleinen Wohnung im inzwischen vergrösserten Haus wohnt und bis ins 20. Jahrhundert ihr Geld mit Führungen durch das Haus verdient.
Gegen Abend fahren wir weiter zu unserem nächsten Hotel in Coventry in der Nähe von Birmingham. Das Zimmer ist riesig! Wir holen uns dann noch ein wunderbares Curry zum Znacht, bleiben dafür aber lieber im Hotelzimmer.