Donnerstag 12. Mai 2016: Monterey Bay

(Thomas) Heute fahren wir weiter nach Monterey. Monterey ist ebenfalls eine Küstenstadt und ein bekannter Badeort. Zuerst fahren wir hier über den 17-Mile-Drive durch Pinienwäldchen und entlang der schroffen Küste. Wir machen mehrere Stopps, zum Beispiel beim Vogelfelsen (“Bird Rock”), auf dem Möwen nisten. Sie und die hiesigen Eichhörnchen scheinen Touristen gewohnt zu sein und kommen sehr nahe, um ein paar Krümel Brot oder Biskuits zu erbetteln.

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Die “einsame Zypresse” (oben auf dem Felsen) ist laut Wikipedia einer der meistfotografiertesten Bäume Nordamerikas. Keine Ahnung, ob das stimmt. Auf jeden Fall ist sie ein schönes Motiv, so hoch oben über der felsigen Küste.

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Nach der Aussichtsfahrt beziehen wir unser Hotel in Monterey. Es ist schön gelegen und in Gehdistanz zu allen Attraktionen hier in Monterey (nicht, dass die Amerikaner das zu Fuss machen würden).

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Aussicht von der Dachterrasse:

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Monterey war früher der Standort unzähliger Sardinen-Fabriken, die die vor Ort gefangenen Sardinen als Ölsardinen in die Sardinenbüchsen packten. Die Stadt ist am Ende eines Tiefseegrabens gelegen, das heisst das Meer wird vor dem Ufer gleich wirklich sehr tief. Das zieht scheinbar Sardinen an, und mit den Sardinen auch Wale. (Morgen machen wir eine Wal-Tour, doch davon morgen mehr.) Die Fabriken sind in der Zwischenzeit nicht mehr in Betrieb, sondern wurden zu Hotels, Restaurants und dem grossen Aquarium umfunktioniert. Ein paar rotten einfach vor sich hin. Aus der Zeit der Sardinen-Fabriken stammen dann auch die produktionsbedingten Verbindungskorridore quer über die Strasse.

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Wir – eben – gehen zu Fuss zum Monterey Bay Aquarium. Hier essen wir zuerst einmal Zmittag. Irgendwie hatte es der Fussmarsch doch in sich! 😉 Nein, es ist halt einfach schon eine Weile her, seit wir in Santa Cruz in der Bäckerei diesen wunderbaren Erdussbutter-Cookie für Gabi und die Aprikosen-Tasche für mich geholt hatten. Ich bestelle im Aquarium-Café Enchiladas und Gabi hat ein Auge auf die Knoblauch-Pommes-Frites geworfen. Wow, was für eine Riesen-Portion!!

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Dann beginnen wir mit dem Streichel-Becken, in dem ich einen Stachelrochen berühre. Er fühlt sich ledrig an und gar nicht glitschig wie sonst Fische.

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Im Aquarium hier gibt es riesige Becken, in denen vor allem hiesige Meeresbewohner zu sehen sind. Zum Beispiel einen Leopardenhai, dessen Haut wie Samt aussieht, und natürlich Sardinen- und Sardellen-Schwärme. Die verhalten sich im Wasser wirklich so, wie man es aus dem Fernsehen kennt, und wenden alle gleichzeitig die Richtung, wenn Gefahr naht. Sowieso ist das Kelpwald-Becken (ein Unterwasser-Wald aus gelb-grünem Seetang) mit all seinen verschiedenen Bewohnern total spannend. Schaut Euch auch das Video an:

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Gleich daneben schwimmen Sardellen im runden Becken im Kreis. Immer und alle in dieselbe Richtung.

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In einer Sonderausstellung sind Quallen und Tintenfische zu sehen. Und das wirklich in allen erdenklichen Grössen, Farben und Formen. Höchst beeindruckend, was die Natur da alles hervorgebracht hat!

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Aber auch weitere Bewohner der Region sind im Terrarium zu finden. Zum Beispiel eine Schildkröte, die quer auf einem Leguan eingeschlafen ist. Der findet das gar nicht lustig.

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In einem weiteren Becken sind Seepferdchen zu sehen. Ein Pärchen schwimmt einträchtig beisammen: Scheinbar dauert es nicht mehr lange, bis der Nachwuchs das Licht der Welt erblickt. Bei den Seepferdchen ist übrigens das Männchen trächtig, nicht das Weibchen.

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Zum Znacht führt mich Gabi in ein Tiki-Restaurant aus. Dieses ist ganz im Südsee-Stil gehalten mit viel Bambus, Palmblätter, Neonröhren und Götzenfiguren. Wir starten beide mit einem Cocktail und essen dann Tacos (Gabi) und Pulled Pork (Thomas), also lange gegartes Schweinefleisch, das auseinandergerupft wurde und mit einer feinen Soja-Barbeque-Sauce glasiert wurde und auch leicht karamelisierte Ananasstücke enthält.

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Wir sind beeindruckt, als am Nebentisch ein Kellner einem älteren Pärchen das Menü auf Französisch erklärt. Es stellt sich heraus, dass er auch ein Schweizer ist und ursprünglich aus der Westschweiz stammt. Seine Familie ist vor 20 Jahren nach Boston ausgewandert, als er fünf war, und er wohnt jetzt hier, weil die Gegend zum Surfen so toll ist. Wir unterhalten uns ein bisschen mit ihm und dem Pärchen, das hier ebenfalls drei Wochen Ferien macht. Das war ein wirklich schöner Abend!