Freitag 13. Mai 2016: Wale beobachten und Highway 1
(Thomas) Heute starten wir mal gesund in den Tag: Bei diesem Hotel ist ein kleines Frühstück (auch “Continental Breakfast” genannt) inbegriffen. Melonenschnitze und frische Früchte sind auf jeden Fall das Richtige, um auf Walfischjagd zu gehen.
In der Nähe von Monterey steigen wir und etwa 20 weitere Leute auf das kleine Boot mit Kapitän und Meersbiologin. Während wir in die Bucht von Monterey hinausfahren, erzählt sie uns über die verschiedenen Wale, die wir hoffentlich zu sehen bekommen. Die Buckelwale waren in der Äquator-Gegend, um ihre Jungen zur Welt zu bringen, weil das warme Klima für die frischgeborenen Wale besser ist. Jetzt sind sie auf dem Rückweg hier in die Gegend um Monterey, weil das kühlere Wasser nährstoffreicher ist. Solange die Kleinen gesäugt werden, nehmen die Walmütter täglich einen Drittel ihres Körpergewichts zu sich – also bis zu zehn Tonnen Nahrung pro Wal und Tag. Die Grauwale hingegen mögen es insgesamt kühler. Sie starten hier in der Gegend und wandern dann nach Alaska hoch.
Nach ungefähr einer Stunde Fahrt sind wir draussen angekommen. Und sehen nach kurzer Zeit auch bereits eine Mutter mit ihrem Kind. Alle paar Minuten (so zwischen vier und zwanzig Minuten) tauchen sie auf, um drei bis vier Mal zu atmen und dann wieder abzutauchen. Dazwischen versucht der Kapitän, die Schwimmrichtung der Wale einzuschätzen und beim nächsten Auftauchen noch ein bisschen näher an sie heran zu kommen.
Später steuern wir noch auf einen weiteren Buckelwal zu, der von einem anderen Walbeobachtungsboot gemeldet wurde. Schlussendlich haben wie vier Buckelwale gesehen, als wir wieder zurückfahren müssen. Auf dem Weg gab’s auch Otter und verschiedene Vögel zu sehen. Auf dem Rückweg zeigt die Biologin Kleinstlebewesen, die sich zu einer Kolonie (ein glibberiger Kreis in der Grösse eines Einfränklers) zusammengeschlossen haben, und einen Walfischzahn mit Borsten, die den Plankton ausfiltern.
Von Monterey aus fahren wir auf dem Highway 1 der Küste entlang Richtung Süden. Die Strasse ist wunderschön mit vielen Kurven und Aussichtspunkten. Interessant ist auch, wie sich die Vegetation auf der Land-Seite immer wieder ändert, grüner wird, dann wieder brauner und gelber, während der Boden mal bräunlich, dann wieder rötlich und zwischendurch grauer Fels ist.
Gegen Abend treffen wir in San Simeon ein, wo wir in einem Best Western Hotel übernachten. Hier haben wir die bisher beste Hoteldusche (nach Thomas), ein Cheminée im Zimmer und sogar eine kleine Terrasse mit Schaukelstühlen. Wir setzen uns auf ein Bänklein am Meer und schauen dem Sonnenuntergang zu. Das ist richtig gemütlich.
Die Sonne lässt sich Zeit und uns knurrt richtig der Magen, als sie dann vollends im Meer verschwunden ist. Das Hotel-Restaurant kommt da gerade richtig. Das Znacht ist hier zwar kulinarisch kein solches Highlight wie auch schon, aber dafür preiswert und schnell. Gabi isst einen Caesar Salad mit Poulet, ich einen Mixed Grill-Teller mit Poulet, einem Würstchen und zwei Crevettenschwänzen im Speckmantel.