Heute besuchen Gabi und ich die Veranstaltung “Destination Star Trek”, das wohl grösste Treffen in Europa von Fans der Fernsehserie “Star Trek” (und Kinofilme) zum 50-Jahr-Jubiläum der Serie.

Viele Schauspieler sind hier, mit denen man Fotos und Autogramme buchen konnte. Einer davon ist hier gerade eingetroffen: William Shatner, mittlerweile 84 Jahre alt, der als Captain James T. Kirk das Kommando auf dem “Raumschiff Enterprise” hatte, den Weltraum erforschte und mit Ausserirdischen aller Art konfrontiert war.

Mein erstes Foto ist dann auch gleich mit ihm, auf der Brücke des klassischen Raumschiff Enterprise. Dabei trage ich zum ersten Mal (und zwar wirklich zum ersten Mal) meine neuste selbst genähte Star Trek-Uniform, die gerade noch vor der Abreise fertig wurde. Sie stammt aus den Star Trek-Filmen und wurde in den Filmen Nr. 2-7 von den Sternenflotten-Mitgliedern getragen.

Danach haben wir ein bisschen Zeit und schauen uns um. Hier steht zum Beispiel ein Borg-Alkoven, im dem sich die aus allerlei Rassen assimilierten Borg wieder aufladen konnten. Die Borg kamen zwar erst in der zweiten Fernsehserie “Star Trek: Das nächste Jahrhundert” vor, aber ich stehe trotzdem mal mit meiner Uniform hinein.

Weiter vorne hat es eine kleine Museums-Ecke mit Original-Kostümen aus den Serien. Der blau gestreifte Anzug sieht sehr nach Neelix von Star Trek Voyager aus.

Nachdem “Captain Kirk” fertig ist, mache ich noch selbst ein Foto auf dem Captain-Stuhl. Es ist lustig, während dem Warten den Leuten vor mir zuzuschauen. Ein Vater trägt seinen etwa 3-jährigen Sohn von Stuhl zu Stuhl für verschiedene Fotos, während er dem grösseren an der Konsole im Hintergrund sagt, er solle zum Fotoapparat hin schauen und nicht auf die Konsole. Direkt vor mir sind vier Frau fortgeschrittenen Alters, alle in blauen Star Trek-T-Shirts, die eine Menge Spass haben. Und wir schauen alle schockiert, als ein sehr korpulenter Mann im Stuhl kaum Platz hat und es laut hörbar Knack macht, als er absitzt. Zum Glück ist nichts passiert!

Jetzt laufe ich zurück zum Auto und ziehe mich um. Für das nächste Fotoshooting brauche ich meine andere Uniform aus “Star Trek: Das nächste Jahrhundert”, der zweiten Fernsehserie mit Captain Picard. Ihn, also den Schauspieler Patrick Stewart, hatten wir ja letzte Woche in London im Theater gesehen. Wegen seinem Theater-Engagement konnte er halt auch hier nicht teilnehmen. Ursprünglich wollte ich die Uniform erst am Sonntag tragen, zum Fotoshoot mit Commander Riker, aber der Schauspieler Jonathan Frakes hatte kurzfristig abgesagt. Wir haben deshalb unsere Pläne leicht umgestellt und sind nur heute hier. Für morgen habe ich nun etwas Anderes organisiert.

So machen Gabi und ich zusammen ein Foto auf der Brücke des neuen Raumschiff Enterprise-D, was ich noch viel besser finde als mit irgendeinem Schauspieler. Und mit dieser Uniform passen wir auch zusammen: Gabi trägt unter ihrer Lederjacke auch eine Uniform dieser Serie. 🙂

Jetzt essen wir Zmittag: ein Sandwich von Subway. Und müssen gleich schon wieder los an einen Talk mit George Takei. Doch irgendwie sind wir eine Stunde zu früh dran und landen… bei den Klingonen. Hilfe!

Erinnerungsfoto vor dem NEC-Messegelände in der “Next Generation”-Uniform…

… und wieder zurück umziehen zur klassischen Film-Uniform für die weiteren Fotoshoots.

Jetzt sind wir aber zur richtigen Zeit dran.

Es ist eine wahre Freude, George Takei zuzuhören. Er ist so eloquent, gut drauf und ein richtiges Energiebündel – mit seinen 79 Jahren. Er weiss noch immer so viel vom Casting und den Dreharbeiten und erzählt gerne davon. Die Halle ist bis auf den letzten Platz voll.

Gleich im Anschluss habe ich meinen nächsten Fotoshoot: mit George Takei (Sulu) und Walter Koenig (Chekov). Die beiden sitzen an ihren Plätzen aus der Serie und ich im Captain-Stuhl. Ein wunderbares Foto! George Takei ruft mir beim Weggehen noch zu: “Oh Captain, my Captain!” Er ist einfach super.

Der nächste Programmpunkt ist ein Weltrekordversuch: Die grösste Ansammlung von Personen, die als Figuren aus Star Trek verkleidet sind. Viele stehen schon früh bereit und freuen sich auf die Teilnahme. Auch ich fülle ein Formular mit meinen Angaben aus, die von den Verantwortlichen des Guinness-Buchs der Weltrekorde zur Kontrolle gebraucht wird. Diese schauen sich jede Person genau an. Nur wer von Kopf bis Fuss korrekt verkleidet ist, darf rein. Nur ein ähnliches T-Shirt oder eine Uniformjacke mit Jeans reicht nicht. Nach der ersten Zählung fehlen noch 63 Personen zum neuen Rekord. Dank einer Durchsage melden sich dann noch weitere Personen und wir schaffen den Rekord mit rund 1’100 Personen. Wow!

Jetzt fehlt nur noch ein Fototermin: Gabi mit George Takei. Und der ist schon wieder ein richtiges Schätzchen, nimmt sich trotz der schnellen Abfertigung Zeit und hat Freude an jedem einzelnen Besucher. Wir nehmen Gabi in die Mitte und formen die Hände zum vulkanischen Gruss. Hihi!

Immer in der Nähe von George ist sein Ehemann Brad. Er sitzt entspannt im Liegestuhl und freut sich über die vielen Fans und die Freude, die George ihnen mit dem Foto bereitet. Er spricht uns an und wir unterhalten uns kurz. Auch er ist ein unglaublich netter Typ und genau so, wie wir ihn und George aus den vielen Fernsehsendungen kennen.

Auf dem Weg nach draussen treffe ich noch auf Mugato, eine Ausserirdischen, der Kirk in einer Folge der zweiten Staffel gebissen hatte.

Nach einem langen, schönen Tag treffen wir wieder im Hotel ein. Auf Wunsch von Gabi mache ich noch ein paar Fotos meiner Uniform. Rollkragen-Shirt:

Und die Uniform mit geschlossener und leicht offener Front. Diese wird bei mir mit Magneten zusammengehalten und die Kette ist auf dem schwarzen Band augedruckt (danke, Claudia!). Viele Fans verwenden eine richtige Kette zwischen Druckknöpfen, doch das hat mich nie überzeugt, weil es unglaublich dick und unförmig wird mit der Kette und ausserdem ein Gefummel ist mit den Druckknöpfen. Meine Magnet-Version ist wesentlich eleganter, auch wenn sie extrem aufwändig umzusetzen war. Ich finde, dass es sich gelohnt hat. Und ich freue mich extrem über die vielen Komplimente, die ich von andern Besuchern erhalte. Jemand fragt sogar, ob sie ein Foto mit mir machen darf.

Wir wollen nicht nochmals raus, um etwas essen zu gehen. Ich frage also im Hotel-Restaurant nach Essen zum Mitnehmen und bekomme tatsächlich eine Take Away-Box, mit der ich mich beim Buffet bedienen darf. Gabi hat sich das Knoblauchbrot gewünscht und ich bringe ihr ausserdem noch Würstchen im Speckmantel (“pigs in blankets”).