Mittwoch, 24. September 2025: Von Vevey zurück nach Bern

Heute Morgen besuchen wir das Charlie Chaplin Museum in Vevey. Hier hatte der britische Schauspieler von 1952 bis zu seinem Tod im Jahr 1977 gewohnt, nachdem das FBI ihm während einer Reise nach Europa das Visum für die Rückkehr in die USA entzogen hatte. Amerika war damals in der Anfangsphase des Kalten Kriegs ähnlich paranoid und hysterisch unterwegs wie heute, und alle, die nicht ihren konservativen Vorstellungen entsprochen haben, galten sofort als Kommunisten und Staatsfeinde.

Insgesamt lernen wir im Museum viel über Charlie Chaplin, das wir bisher nicht gewusst hatten – von den ärmsten Verhältnissen, in denen er in London aufwuchs, bis zur Filmmusik, die er selbst komponierte und für die er einen Oscar erhielt, neben zwei Ehren-Oscars für sein Lebenswerk. Vor allem lernen wir hier im Museum den Familienmensch Charlie Chaplin kennen. In mehreren Zimmern laufen Familienvideos, die ihn zusammen mit seinem Halbbruder Sydney, seiner Frau Oona und seinen acht Kindern zeigen. Sobald er von der Kamera erfasst wird, wird er zum Spassvogel, schneidet Grimassen, stolpert, schaut sich theatralisch um oder macht sonst einen Blödsinn. Abgerundet wird der Rundgang durch das Haus durch mehrere wirklich gut gemachte Statuen, die ihn oder berühmte Freunde, zum Beispiel Albert Einstein im Badezimmer, sehr lebensecht darstellen.

In einem Nebengebäude gelangen wir ins Studio. Im kleinen Kino sehen wir einen zehnminütigen Film über Charlie Chaplin, bevor wir durch die Leinwand hindurch direkt in den Film gelangen. Wir laufen durch die Strasse des «Tramp», einer seiner ikonischsten Rollen. Von hier aus gelangen wir zu vielen weiteren Szenen und Ausschnitten, in denen man oft selbst teilnehmen kann. Hier sind auch Requisiten aus Charlie Chaplins Filmen ausgestellt, zwei der drei Oscars und weitere Auszeichnungen, Briefe, Verträge und dergleichen. Es ist wirklich toll gemacht.

In der Zwischenzeit hat LucY auf dem Parkplatz geladen und ist bereit für die weitere Reise. Wir folgen der Weinstrasse durch die Weinberge des Lavaux zum nächsten Fotostop. An mehreren Orten ist die Weinlese gerade im Gang. Grosse, fast schwarze Trauben werden geerntet und in grossen Kisten zu den Kellereien gebracht. Hier scheint sich wirklich das ganze Leben um Wein zu drehen.

Unser nächster Stopp ist der Hafen von Morges mit seinen herzigen zwei Wachhäuschen, den «Guérites». Direkt neben dem Schloss gelegen war er Ende des 17. Jahrhunderts der wichtigste Handelshafen des Genfersees.

Auf der Autobahnraststätte legen wir einen Mittagshalt ein. Hier befindet sich eine Popeyes-Filiale, Gabis Nummer Eins für knusprige Poulet-Stückchen und Pommes Frites.

Danach geht es zurück ans Genfersee-Ufer. In Rolle zeigt der Fotospot eine kleine Insel, früher ein Teil eines Damms, der zum Schutz der Boote im Hafen vor der Bise errichtet wurde.

Rolle ist unser südwestlichster Stopp. Den kleinen Arm nach Genf lassen wir aus, und fahren von hier aus über die Autobahn zum nächsten Halt. Doch auch der Creux du Van, eine natürliche Felsenarena ähnlich wie amerikanische Canyons, mit 160 Meter hohen Felswänden, steckt in den Wolken und ist vom Fotospot aus nicht zu sehen.

Damit ist unsere «Grand Tour of Switzerland» fast zu Ende. Wir lassen die Strecke um den Neuenburger- und Murtensee und den Bogen um Greyerz und das Berner Oberland aus und fahren nach Hause. Zweimal halten wir aber noch an. In Murten hat Gabi einen Nidelkuchen vorbestellt, den wir in der herzigen Zähringerstadt abholen. Hier gefällt es uns sehr gut, mit den Lauben in der Altstadt, die noch ein bisschen breiter sind als in Bern und als Aussenbereiche von Läden auf der einen Seite und Restaurants auf der anderen Seite genutzt werden.

Beim letzten Halt in Fribourg, einer weiteren Zähringerstadt, haben wir Glück. Gerade als wir wieder losfahren, beginnt es zu regnen. Und schüttet in Strömen, als wir auf der Autobahn sind. Doch auch so klappt die Rückfahrt. Wir sind wieder zu Hause, und um viele Erlebnisse und Eindrücke aus unserer schönen Schweiz reicher.