Sonntag, 21. September 2025: Ascona und Verzasca-Tal

Heute starten wir ein bisschen später und finden tatsächlich eine (normale) Migros-Filiale, der heute geöffnet hat. Wir decken uns mit einem Zmorgen ein, um es in Ascona am See zu essen. Das herzige Städtchen begeistert uns mit seiner mediterranen Architektur, den kleinen Gassen und der schönen Hafenpromenade. Hier gefällt es uns viel besser als in Locarno und Bellinzona.

Und das Städtchen ist autofrei. Obwohl: Hier findet gerade ein Autotreffen statt! Am Ascona Classic Car Award präsentieren sich eine bunte Mischung älterer, alter und ganz alter Fahrzeuge. Hier am Ufer des Lago Maggiore sehen sie wirklich sehr schön aus. Lustigerweise sind die meisten aus der Deutschschweiz angereist, darunter auch der Besitzer eines Ferrari 512BB aus dem Kanton Bern, mit dem ich mich kurz unterhalte. Dass ihm auch das dazu passende (Garagen-)Autokennzeichen 512 gehört, sei aber ein Zufall, versichert er mir. Mir gefallen aber auch die Corvette C2, die Porsches und der Lancia Delta HF Integrale in den «Martini Racing»-Farben, der gerade eintrifft. Oh, da fällt es mir schwer, mich auf mein Frühstück zu konzentrieren!

Nachdem wir ein bisschen durchs Städtchen flaniert sind und eine Kunstgalerie besucht haben, machen wir uns auf den Weg ins Verzasca-Tal.

Erster Stopp ist die riesige Staumauer, die auch in James Bond Goldeneye vorkam. Hier schauen wir mit einem mulmigen Gefühl den Bungee-Jumpern zu, die am elastischen Seil in die Tiefe springen, genauso wie James Bond es getan hat. Es ist halt schon extrem weit bis ganz nach unten. Das machen wir dann vielleicht ein anderes Mal. 😉

Jetzt fahren wir weiter zur Ponte dei Salti. Bei der Steinbrücke mit ihren zwei geschwungenen Bögen war ich als Kind schon mal, und sie ist genauso schön, wie ich sie in Erinnerung hatte. Kein Wunder, dass hier haufenweise Touristen unterwegs sind. Die vom Wasser abgeschliffenen Granitfelsen und das klare Wasser sind wunderschön anzuschauen. Chrige und ich klettern über die Felsen, während Gabi vom Fussweg aus das Treiben geniesst.

Nun fahren wir nicht etwa zurück, sondern weiter nach hinten ins Tal. Gabi weiss von einem wunderschönen Dörfchen mit Steinhäusern, das wir uns anschauen möchten. Und tatsächlich ist Sonogno traumhaft. Wir spazieren durch die kleinen Strassen und kaufen ein Brot, das eine Sonognerin gerade im Gemeinschaftsofen gebacken hat. In einem Laden weiter unten kommt noch ein gutes Stück Käse dazu. So sitzen wir bald auf dem Dorfplatz und improvisieren ein leichtes Mittagessen mit Käse und Brot. Am Schluss ist beides fast aufgegessen und wir machen uns zufrieden wieder auf den Rückweg zum Hotel.

Oh, drei Stopps legen wir auf dem Rückweg noch ein: den ersten beim Tesla Supercharger auf dem Monte Ceneri zum laden. Einen zweiten Halt machen wir beim «Grand Tour»-Fotospot, bei der Piazza Ticino, einer abgelegenen Wiese neben einem Industriebetrieb, auf die sich wohl nur selten Leute verirren. Die Installation, auf die wir durch das Schild blicken, sieht aus wie eine grosse Sonnenuhr mit sternförmig ausgelegten Eisenbahnschwellen. Und den dritten Stopp gibt’s in einer Waschanlage, um LucY fürs Fotoshooting morgen sauber zu machen. Und das klappt so gut – die Lanzen-Waschanlage hat einen grösseren Wasserdruck als in der Deutschschweiz –, dass wir beim Hotel vom zwei Zollbeamten in einem zivilen Fahrzeug angehalten werden. Sie wollen sichergehen, dass wir das Auto nicht gerade in Italien haben folieren lassen und dann ohne zu verzollen zurück in die Schweiz gefahren sind. Nein, haben wir nicht, aber LucY sagt danke fürs nette Kompliment.

Znacht essen wir gleich gegenüber vom Hotel: Gabi hat hier ein gutes Restaurant ausfindig gemacht. Sie bestellt ein Merlot Risotto mit Luganighetta, einer Tessiner Schweinebratwurst. Christine freut sich auf eine Pizza Margherita, und ich möchte unbedingt auch etwas Regionales bestellen: Ossobuco mit Safranrisotto. Alles ist wirklich toll und ein wunderschöner Abschluss unserer Zeit im Tessin.