Donnerstag, 18. September 2025: Von Zürich nach St. Gallen

Nach einem improvisierten Frühstück fahren wir in Zürich los und landen bald mal auf der Autobahn in Richtung St. Gallen, aber nicht für lange. In Andelfingen fahren wir über eine alte Holzbrücke und bewundern in Marthalen die Riegelhäuser.

Dann treffen wir beim Rheinfall ein und freuen uns über die Gratistickets für Gabi und mich. Durch den Torbogen im Turm gelangen wir ins Schloss Laufen. Hier bringt uns der Lift nach unten zur Zuschauerplattform. Wir sehen die aufspritzende Gischt schon von weitem und staunen über die Kraft, mit der der Rhein über die Felsen sprudelt. Unten fahren lange schmale Boote durchs Wasser und legen bei der kleinen Insel in der Mitte des Rheinfalls an. Hier windet sich eine steile Treppe nach oben bis zur Aussichtsplattform. Das sieht gleichzeitig ziemlich gefährlich und ganz toll aus. Naja, das machen wir dann nächstes Mal.

Nun fahren wir ins nahe Schaffhausen und spazieren durch die Altstadt. Das mit grossem Aufwand bemalte Haus zum Ritter gefällt uns sehr gut, und auch die grossen Plätze in der Stadt. Nur mit dem Munot will es nicht so recht klappen, der runden Festung. Sie thront hoch oben über der Altstadt und wäre eigentlich von oben über eine kleine Fussgängerbrücke zu erreichen. Nur ist sie seit ein paar Tagen und bis weit in den Dezember gesperrt, weil sie durch eine neue Brücke ersetzt wird. Schade.

Jetzt besuchen wir Stein am Rhein, und verlieben uns sofort in die malerische Altstadt und ihre wunderschön dekorierten Häuser. Wir wundern uns über die Dohlendeckeln mit dem heiligen Georg und dem Drachen, den wir hauptsächlich aus England als Schutzpatron von Richard Löwenherz kennen. Er ist aber auch – so lernen wir – Schutzheiliger vieler Städte inklusive Stein am Rhein, und ist auch auf dem Stadtwappen enthalten. Wir bestellen bei einem Crèpe-Restaurant zwei spannende salzige Crèpes. Meine hat Schinken, Käse und Tomaten drin, Gabis «Alsacienne» entspricht vom Geschmacksprofil einem Elsässer Flammenkuchen. Wir essen sie auf einem Bänkli am Rheinufer sitzend und schauen den Booten, Schwimmenden und anderen Leuten zu, die hier vorbei flanieren.

Bei den nächsten beiden Fotospots haben wir Pech. Oder besser gesagt: Schweiz Tourismus hat sie so platziert, dass Gabi nicht dorthin gelangt. Der erste befindet sich auf einem kleinen Hügel über Stein am Rhein, der nur über Stufen erreichbar ist, und der zweite beim Napoleon-Museum auf dem Gelände des Schlosses Arenenberg liegt unten an einer Treppe. Sie hätten genauso gut an einem hindernisfrei erreichbaren Ort platziert werden können.

Der nächste Fotostop geht dann wieder. Er steht am Ende einer Hafenanlage mit Blick auf den Bodensee und heisst einfach «Bodensee». Er ist ein bisschen generisch. Immerhin paddelt da gerade jemand auf einem Stand-up-Paddel-Surfboard vorbei und macht mehr Sinn.

Der darauffolgende Fotostop in Romanshorn ist noch fragwürdiger. Er wurde neben dem Einstieg in ein Fährschiff platziert, hinter dem grossen Jachthafen und neben dem Bahnhof. Wir hätten ihn sonstwo hingestellt.

Direkt neben dem Hafen befindet sich die Autobau Erlebniswelt, eine Art Automuseum, das ich schon lange mal besuchen wollte. Doch dafür sieht es düster aus: Es hat nicht jeden Tag offen, wie wir das vermutet hätten, sondern nur gerade am Sonntag. Da heute Donnerstag ist, wird es daraus also nichts. Stattdessen scheint hier gerade ein Porsche-Event stattzufinden, zu dem sogar ein Porsche-Fahrer aus Stuttgart, dem Porsche-Hauptquartier, angereist ist.

Die Schilder und «Grand Tour»-App führen uns schon bald über immer kleinere Strässchen neben Feldern und an Wäldern vorbei. Beim nächsten Fotostop schauen wir uns fragend an: Statt aus Metall ist das Schild komplett aus Holz und heisst «Grand Tour of Schweizer Holz». Ob dieser Halt wirklich offiziell ist? Hier sieht man einfach einen x-beliebigen Wald. Immerhin ist die Fahrt entlang der vielen Apfelplantagen, für die der Kanton Thurgau bekannt ist, sehr schön.

Endlich treffen wir in St. Gallen ein und steuern den Fotostop hoch über der Stadt an. Hier bei den drei Weihern lassen viele Leute den Tag gemütlich ausklingen, baden oder sonnen sich auf der Wiese, gehen mit den Hunden spazieren oder unterhalten die anderen mit der Panflöte. Eigentlich ganz nett!

Weil es schon Abend ist, verzichten wir auf eine Fahrt in die Altstadt, sondern steuern direkt die IKEA an. Sie befindet sich gleich gegenüber von unserem Hotel, oder besser gesagt: gegenüber der Autobahn neben unserem Hotel. Gabi hatte die Köttbullar Fleichbällchen als Znacht vorgeschlagen und ist bei uns auf offene Ohren gestossen. Und so sitzen wir bald im IKEA-Restaurant, Chrige mit zwei Hot Dogs, Gabi mit den Fleischbällchen mit Kartoffelstock, Erbsen und Preiselbeersauce, und ich mit einem Entrecote mit Pommes Frites. Danach reicht es auch noch, ein paar kleine Artikel aus der soeben lancierten Halloween-Linie zu kaufen.

LucY muss noch laden. Das geht praktischerweise am Tesla Supercharger am anderen Ende des Einkaufzentrum-Parkhauses. Zum Hotel sind es danach nur ein paar Strassen. Und wir sind positiv überrascht von den Zimmern, die nun viel mehr auf praktisch ausgelegt sind als gestern, mit einem ähnlichen Holzboden und hochwertiger Einrichtung.