Mittwoch, 17. September 2025: Von Küssnacht nach Zürich

Wir werden von der Sonne geweckt und geniessen den schönen Blick von unserer Dachterrasse auf den Rigi. In diesem Hotel ist das Frühstück inklusive. Wir bestellen dreimal heisse Schoggi und geniessen die Auswahl vom Buffet und das Rührei. So startet es sich gut in den Tag!

Unser erster Stopp war nicht vorgesehen: Ganz in der Nähe haben wir auf der Karte die Hohle Gasse entdeckt. Dieses Stück der Schweizer Geschichte dürfen wir natürlich nicht auslassen: Hier hat der Schweizer Nationalheld Willhelm Tell dem habsburgischen Landvogt Gessler aufgelauert und ihn erschossen. «Durch diese hohle Gasse muss er kommen», dichtete Friedrich Schiller.

Die Grand Tour of Switzerland Strecke führt uns jetzt am Ufer des Vierwaldstättersees entlang. Hier halten wir mehrmals an und geniessen die wunderschöne Aussicht. Seen und Berge – das kann die Schweiz einfach! Deshalb finden wir es auch ein wenig seltsam, dass unser nächster Fotopunkt nicht der Blick auf den See, sondern die Station der Rigi Bahnen ist.

In Gersau nehmen wir die Autofähre. Und müssen zugeben: Hier geht es eigentlich nicht darum, hinüber ans andere Ufer zu gelangen (wir fahren danach die Strecke fast wieder zurück), sondern um den schönen Ausblick vom Schiff aus, den wir so zusammen mit Auto LucY geniessen können. Und die Autofähre selbst ist auch ein Fotospot der Grand-Tour-Strecke.

Der nächste Halt ist die Tellsplatte. Zeitlich liegt die vor der Hohlen Gasse heute Morgen. Nachdem Willhelm Tell den Apfel vom Kopf seines Sohns Walterli schiessen musste, weil er Gesslers Hut auf der Stange den Gruss verweigert hatte, sollte er per Boot ins Gefängnis gebracht werden. Im Sturm ist er vom Boot an Land gesprungen, auf die Tellsplatte, und ist entkommen. Doch den Besuch der Tellskapelle, die hier am Seeufer errichtet wurde, muss man sich verdienen. Ein steiler Weg und unzählige Stufen führen hinunter zur Kapelle, in der die Geschichte von Willhelm Tell in vier grossen Bildern dargestellt wird. Und dann folgt der Weg zurück nach oben… ächz!

Die Strasse und Autobahn verläuft hier abenteuerlich am und im Berg. Wir legen in Brunnen einen Zwischenstopp ein. Nach der ganzen Anstrengung brauchen wir unbedingt ein zünftiges Zmittag. Gabi und ich teilen uns ein Sandwich Cubano vom gutbewerteten Take Away, Chrige bestellt einen Wrap. Das nehmen wir mit bis zum Auslandschweizerplatz. Den kenne ich bisher nur von Bildern und finde es toll, mal selbst hier zu sein, auch wenn ich mittlerweile nicht mehr für die Auslandschweizer-Organisation arbeite. Der Auslandschweizerplatz ist die 27. Station der «Wegs der Schweiz» mit 26 Stationen für die einzelnen Kantone, eingeweiht zur 700-Jahr-Feier der Schweiz im Jahr 1991. Es ist wirklich gemütlich, hier auf dem Bänkli zu sitzen, über den Vierwaldstättersee in Richtung Rütli und auf das schöne Bergpanorama zu schauen und das Sandwich zu essen. Auf dem Rückweg zum Auto schaue ich noch schnell bei der Plakatausstellung vorbei. An dieser hatte ich noch selbst mitgearbeitet.

Unser nächster Halt ist das Kloster Einsiedeln. Es ist laut Wikipedia der wichtigste Wallfahrtsort und der berühmtesten Barockbau der Schweiz. Die Schwarze Madonna von Einsiedeln in der Gnadenkapelle ist Anziehungspunkt für rund 800’000 Pilger und Touristen pro Jahr. Tatsächlich ist das Gebäude sehr eindrücklich mit seinen opulenten Deckenmalereien und dem kreisrunden Fenster in der Decke und einer Seite, das orangerot leuchtet wie die Sonne.

Der weitere Weg führt uns über den Seedamm von Pfäffikon nach Rapperswil, der als Brücke über die schmalste Stelle des Zürichsees führt. Vor kurzem haben wir im Fernsehen eine Reportage darüber gesehen, wie der Seedamm chronisch verkehrsüberlastet ist. Und tatsächlich stehen wir heute auch lange im Stau.

Wir machen einen Zwischenstopp bei einer Bäckerei: Gabi hat hier die besten Zimtschnecken der Gegend ausfindig gemacht, die wir uns natürlich nicht entgehen lassen wollen. Die Bäckerei entpuppt sich als Ausgeh-Treffpunkt für Autoliebhaber, mit einem Lamborghini im Raum und einem Pilates-Studio. Wieso auch nicht? Mit einer Schachtel voller Süsswaren fahren wir nach Stäfa. Hier befindet sich der nächste Fotostopp der Grand Tour, in einem herzigen kleinen Hafen, an dem schon einige Leute auf das Kursschiff warten. Wir sitzen lange unter dem Kastanienbaum und geniessen die Sonne.

Dann fahren wir weiter nach Meilen. Auch hier befindet sich der Fotostopp am See. Von hier aus fährt eine Autofähre zur anderen Seeseite, und die wird rege benützt! Jetzt zur Feierabendzeit scheinen viele Leute so von der Arbeit nach Hause zu gelangen. Der grosse Wasserstrahl neben der Anlegestelle schwankt lustig mit den Wellen der losfahrenden Fähren mit.

Kurz nach 19 Uhr treffen wir im Hotel Placid in Zürich ein. Hier in der Nähe des Letzigrund-Stadions haben Gabi und ich schon letztes Jahr nach dem Taylor Swift Konzert übernachtet. Unser Eckzimmer ist unglaublich stylish, aber Stil ist nicht alles. Leider ist das Zimmer in vielen praktischen Belangen untauglich, mit nur zwei Steckdosen im ganzen Raum, keinen Nachttischen und keinen Lichtschaltern beim Bett. Und wenn die Vorhänge gezogen werden, sind alle Tischchen und Ablageflächen dahinter. Naja.

Ich mache mich nochmals auf den Weg, um das Take Away vom mexikanischen Restaurant La Taqueria abzuholen, das Gabi schon lange auf ihrer Liste hat. Das Restaurant macht einen grossartigen Eindruck, und genauso voller Geschmack sind auch die Tacos und Burritos, die wir bestellen.