Freitag, 13. September 2024: Dunster Castle

Nachdem Dunster Castle bei unserer letzten Reise geschlossen war, starten wir heute einen neuen Anlauf, das schöne Schloss zu besuchen. Heute haben wir mehr Glück – auch wieder mit dem Wetter. Schon die Fahrt nach Dunster ist ein Genuss.

Dann sind wir da und stehen von dem imposanten Gebäude. Durch einen kleinen Durchgang gelangen wir zur Rückseite des Schlosses und zum Schlosspark. Der sieht aus wie ein verzauberter Garten mit seinen hohen Palmen und dem mediterranen Flair. Hier wachsen sogar Zitronen, und zwar schon mindestens seit 1757! Im Winter 2003/04 ist der Zitronenbaum an Altersschwäche gestorben. Da war er fast 250 Jahre alt. Aber er lebt weiter, indem davor ein Stück des Baums abgetrennt und neu eingepflanzt wurde. Was für eine tolle Pflanze! Sicher geniesst sie den traumhaften Ausblick über die Hügellandschaften und das Meer genauso wie wir.

Wir steigen hoch zum runden Plateau und lernen, dass die ursprüngliche Festung hier stand. Während dem Bürgerkrieg wegen der Reformation wurde die Burg lange belagert. Die Burgherren mussten schliesslich aufgeben. Sie wurden gezwungen, die alte Burg und die Befestigungen abzutragen. Zurück blieb nur der Wohnbereich. Und eben, der Park mit seinem Garten hinter und oberhalb des Schlosses. Mit schönen Pflanzen und niedlichen Hummeln mit pelzigen Hinterteilen.

Im Café kaufen wir Sandwiches zum Zmittag. Während wir essen, schauen immer mal wieder Vögel vorbei. Einer zwitschert ganz laut aus dem Baum neben uns. Sowieso sind der Park und die Pflanzen rund um das Schloss ein Paradies für Tiere.

Nun wird es aber Zeit, um einen Blick ins Innere zu werfen. Eine nette Museumsführerin erzählt uns in der Bibliothek die Geschichte des Schlosses und der Familie, die hier wohnte. Sie stellt uns jede Person in den Gemälden vor und bittet uns sogar, ein wenig zur Seite zu stehen, um das Bild einer Frau sehen zu können, das von unserer Position aus nicht so gut zu sehen war. Dann geht sie zu den Fotos auf dem Tisch über. Ihr Kollege führt uns durch die restlichen Räume, die wirklich imposant sind.

Besonders toll sind die Treppe und die Zimmerdecken, meint der Museumsführer. Und hat nicht zu viel versprochen. Die Treppengeländer wurden aus je einem Stück Holz geschnitzt und sind unglaublich dreidimensional und detailreich. Dank den Münzen, die an einem Ort abgebildet sind, ist es sogar gelungen, das Alter der Treppe ziemlich genau einzugrenzen – nämlich auf die Zeit, in der die abgebildeten Münzen im Umlauf waren. Der Tisch im Speisesaal ist so gedeckt, wie er es damals beim Empfang für den Maharaja von Jaipur und seinem Polo-Team war.

Als wir merken, dass das Schloss gerade schliesst, verzichten wir auf die Führung durch die Räume im ersten Stock, sondern machen uns langsam auf den Rückweg. Dieser dauert ein bisschen länger als geplant. Denn auf der Streckt scheint es einen schweren Unfall gegeben zu haben. Die Ambulanz fährt gerade vor, und die Polizei sperrt die Strasse ab. Dank LucYs grossem Bildschirm gelingt es uns, eine Alternativ-Route zu finden. Ich versuche, den Einheimischen zu folgen. Sie rasen dann aber sogar für meinen Geschmack viel zu schnell über die engen Strässchen durch den Wald.

Jedenfalls treffen wir wohlbehalten wieder in Taunton ein und machen uns im Hotel frisch, bevor wir bei Catherine und Dee zum Nachtessen eingeladen sind. Sie hat bei einem Caterer, der jede Woche ein anderes Essen anbietet, bestellt. Und schon bald geniessen wir das vegane Soja-Poulet, Reis, Apfel-Coleslaw und Maisbrot, und später zum Dessert einen Cheesecake mit Himbeeren. Wir verbringen einen schönen Abend und freuen uns, noch mehr mit Dee plaudern zu können.